9.1.2 Entwicklung der Zusammenarbeit
der
Mongolischen
Staatsuniversität für
Landwirtschaft in Ulaanbaatar
mit der
Fachhochschule
Weihenstephan
Die Zusammenarbeit der
Fachhochschule
Weihenstephan
( University of
Applied
Scienses Weihenstephan, UASW ) mit der Mongolischen
Staatsuniversität
für
Landwirtschaft
Mongolian State University of Applied Sciences, MSUA )in Ulaanbaatar geht auf ein
Abkommen des Landes Bayern mit der Republik
Mongolei von 1995 zurück. Unter
anderem wurde damals ein Projekt
„Obst und
Gemüse“ vereinbart. 1996 besuchten
zunächst die mongolische Professoren
Dr.Choijamts, Dr.Galt und Bjambijof
Weihenstephan. Im Gegenzug besuchten die
Professoren Dr. Helm und Dr. Frenz
die Mongolei.
In den folgenden Jahren fanden Symposien, mehrere Seminare zu Themen
des Anbaues
von Gemüse, der Bewässerung und Marketing in Ulaanbaatar und
Darkhan
statt. Die
Marketingseminare wurden von den Professoren Dr. Helm und Dr. Frenz
gemeinsam
mit mongolischen Kollegen durchgeführt.
Dozenten der MSUA (Prof. Dr. Jambaldorj, Dr. Chandermani, Dr. Batdelger
und MSc
Odgerel) waren zu Studienaufenthalten von 6 bis 12 Wochen an der
Fachhochschule
Weihenstephan in deren Institut fuer Gemüsebau bzw. Institut fuer
Betriebswirtschaft
und EDV. Ebenso absolvierten eine Reihe von Studenten in Weihenstephan
ein 6 wö-
chiges Praktikum.
In den Jahren 2000 bis 2002 wurde jeweils 5 Monate von Anfang April bis
Anfang
September ein umfangreiches Angebot in der Lehre und ein praktische
Studiensemester,
ähnlich dem Bayerischen mit Schwerpunkten zum Anbau
Europäischen
Gemüsen
und zur Tropfbewässerung in Ulaanbaatar, durch Prof. Frenz und
seiner
Frau angeboten.
2003 und 2004 stand die Begleitung des Projekts im Vordergrund.
Die Arbeit vor Ort in den letzten 5 Jahren kann man in 5 Abschnitte
einteilen:
1 Testphase ( 2000 )
2 Begründung ( 2001 )
3 Übergabe ( 2002 )
4 Verselbstständigung ( 2003 )
5 Entwicklung einer EDV-basierten Kommunikation ( 2004 )
6 Ausbau der Wesite www.dripirrigation.de.
1 Testphase
( 2000 )
In der Testphase wurden mit Vorlesungen und Übungen zum
Anbau
von Gemüse, wie
in Europa üblich, begonnen und versucht unter dem Gesichtspunkt
der
klimatischen
Bedingungen der Mongolei mit nur ca. 100 Kulturtagen und geringen
Niederschlägen
( knapp 200 mm Jahresniederschlaege ), die Tropfbewässerung
vorzustellen. Parallel
dazu wurde in geringem Umfang auf kleinen Parzellen im AgroPark, dem
Versuchsgelände
der Universität in Ulaanbaatar, versucht einige Gemüse mit
Praktikanten anzubauen.
Im Zentralbereich wurde ein einfaches ungeheiztes Folienhaus zur
Verfügung gestellt und
der Anbau von Kräutern, Jungpflanzen und Einjahresblumen getestet.
Um sprachliche Schwierigkeiten, die mit Dolmetschern verbunden waren,
zu vermindern,
übernahm Frau Frenz Deutschunterricht für die mit uns
arbeitenden
Praktikanten.
Diese Arbeiten waren alle erfolgreich.
2 Begründungsphase ( 2001 )
Auf den Erfahrungen von 2000 aufbauend wurde 2001 versucht ein
Praxissemester, wie
an der Fachhochschule Weihenstephan beim Fachbereich Gartenbau
üblich,
in der
School of Agrobiology der Mongolischen Staatsuniversitaet für
Landwirtschaft in Zaisan,
einzurichten und durchzuführen. Im Agropark in Zaisan erhielt die
Gruppe eine Fläche
von ca. 2000 m2 zugewiesen. Hier wurden Gemüse und Kartoffeln in
grösserem
Umfang unter Tropfbewässerung angebaut und kleine Versuche,
besonders
im Sorten-
bereich, von den Praktikanten durchgeführt. Diese Versuche nutzten
die
Praktikanten
sehr erfolgreich für ihre Diplomarbeiten.
Im Verlauf des Jahres 2001wurde die Tropfbewässerungsgruppe
gegründet
und MSc
B. Odgerel als Betreuer und Leiter der Gruppe gewonnen.
Für die Wasserversorgung konnten 2 große Vorratstanks und
Wasseruhren
gekauft und
im Laborbereich das KliWaDu-System zur automatischen Steuerung der
Bewässerung
installiert werden.
Eine Ausstellung zu Beginn des Akademischen Jahres am 1. September war
ein Versuch
und eine neue Darstellungsmöglichkeit die Arbeiten der
Praktikanten
vorzustellen.
3 Übergabe ( 2002 )
2002 leisteten wieder 12 Praktikanten ihr praktisches
Studiensemester in der Tropf-
bewässerungsgruppe ab. Diese Art des Praktikums war so zu einem
festen
Bestandteil
in der Ausbildung in der School of Agrobiology geworden. 2002 wurde
versucht, die bis
dahin von uns vorgenommene Betreuung der Gruppe in mongolische
Hände zu
übergeben.
Als besondere Aufgaben wurden die Jungpflanzenanzucht sowie die
Vermarktung
von Gemüse bearbeitet. Die technischen Hilfsmittel dazu wurden von
Bayern in die
Mongolei gebracht. Auch wurde versucht die Tropfbewässerung im
Versuchsbetrieb
der Universitä in Bornuur, ca. 120 km von Ulaanbaatar entfernt
einzusetzen und diese
Technik in Privatbetrieben zu testen.
Die Ausstellung am 1. September zur Eröffnung des Akademischen
Jahres
wurde wieder
durchgeführt und fand grosse Zustimmung.
4 Verselbstständigung ( 2003 )
Nach der intensiven Betreuung ueber jeweils 5 Monate in den
Jahren 2000, 2001 und
2002 waren 2003 meine Frau und ich nur für 4 Wochen in
Ulaanbaatar.
Jetzt galt
es die Selbständigkeit der Tropfbewässerungsgruppe zu
fördern und
ihren Leiter zu
stärken. Nachdem die notwendigen Kulturarbeiten eigenständig
begonnen
worden
waren, war Hilfestellung im Detail gefragt. Auf dem EDV-Sektor war
Unterstützung
notwendig. Dabei half Prof. Dr. Jambaldorj, der Leiter der
EDV-Abteilung der
Mongolischen Staatsuniversität für Landwirtschaft. Die
Ausstellung zur
Eröffnung
des Akademischen Jahrs mit Gemüse und technischen Materialien der
Tropfbewäs-
serungsgruppe wurde zur ständigen Einrichtung und fand bei den
zahlreichen
Besuchern, auch den offiziellen Besuchern, große Beachtung.
Die Gruppe selbst entwickelt eine gewisse Eigendynamik. Sie beteiligte
sich in der
Öffentlichkeit an Ausstellungen und führte Seminare durch.
5 Entwicklung einer EDV-basierten
Kommunikation ( 2004 )
2004 war im anbautechnischen Bereich keine große
Hilfestellung
mehr notwendig. Jetzt
gilt es bei speziellen Kulturmassnahmen zu unterstützen; im
Großen und
Ganzen
ist hier Eigenständigkeit eingetreten.
Auf dem EDV-Sektor konnte durch die von den Fachbereichen Gartenbau und
Landwirtschaft II der Fachhochschule Weihenstephan zur Verfügung
gestellten
Rechner Unterstützung gegeben werden und Sicherheits- sowie
Kommunikationssoftware,
aber auch SuseLinux 9.1, installiert werden. Mit einer
Digitalkamera und geeigneter
Software wird versucht eine EDV-basierte Kommunikationstechnik
erfolgreich, zu
entwickeln.
So verfügt die Tropfbewässerungsgruppe im Wasserlabor
über einen
eigenen, kleinen
EDV-Pool, der an erster Stelle den Praktikanten, Diplomanden,
Magisterstudenten und
eventuellen Doktoranden zur Verfügung steht. In der Zwischenzeit
konnten ein Reihe
praktischer Diplomarbeiten und zwei Magisterarbeiten erfolgreich
abgeschlossen werden.
Demnächst wir eine weitere Magisterarbeiten und eine Promotion
abgeschlossen werden.
6 Ausbau der Wesite
www.dripirrigation.de ( ab 2005 )
Die Wesite www.dripirrigation.de hat sich als
erfolgreiche Fortfürhugn des Projekts erwiesen.
Sie dient dabei als Bericht über die Vergangenheit und Gegenwart.
So werden akturelle
Ereignisse aus der Lehre, den Praktika, dem Praxissemester in UB
dargestellt und über
Diplom-, MSc-Arbeiten und Promotionen im Rahmen der Arbeiten der
Tropfbewässerungsgruppe
der MSUA in Ulaanbaatar berichtet.
Es wird die Durchführung eines Deutschkurses an der MSUA in
UB sowie über mongolische
Praktikanten in Bayern und die
MBA-Ausbildung an der Fachhochschule Weihenstephan in
Triesdorf aktuell aufgezeigt.
Ferner wird Hilfestellung Sachen Anbau von Gemüse und
besonders unter dem Einsatz der
Tropfbewässerung gegeben.
Bedankung
Das Projekt OBST und GEMÜSE wurde vom Bayerischen
Staatsministerium
fuer
Wissenschaft, Forschung und Kunst, finanziell getragen. Vertreten durch
Frau
Ministerialrätin M. Lengler unterstuetzte das Projekt ideell
und
finanziell und begleitete
unsere Arbeiten vor Ort immer mit grossem Interesse. Der Präsident
der
Fachhochschule
Weihenstephan, Prof. Dr. Dr. h.c.. Herz, begleitete das Projekt immer
wohlwollend. Die
Verwaltung und die Technik der Fachhochschule standen stets hilfreich
zur Seite.
Der Fachbereich Gartenbau und Lebensmitteltechnologie der FHW mit
seinen Dekanen
Prof. Dr. Hertle und Prof. Dr. Peisl, begleiten und unterstützten
stets
unsere Arbeit in der
Mongolei. Auch unterstützten die Fachbereiche Gartenbau und
Lebensmittel-
technologie sowie Landwirtschaft und Umweltsicherung die Arbeiten in UB
indem sie
Rechner für das Projekt zur Verfügung stellten. Herr
Wachinger und
Frau Soutschek
waren als Ansprechpartner fuer uns von UB eine grosse Hilfe. Das
Institut fuer Gartenbau
der Forschungsanstalt für Gartenbau der FHW unterstützte mit
Herrn Dr.
Beck und
Frau Kell die Arbeiten im EDV-Bereich durch neue Fassungen der Software
KliWaDu
und der Kommunikation im Bereich der studentischen Praktika. So konnten
interessante
Versuche zur Untersuchung der Effizienz der Wassernutzung angesetzt
werden. Diesen
Fragen sollten im Hinblick auf die weltweit zunehmende Wasserknappheit
besondere
Bedeutung beigemessen werden.
Das Projekt wurde von den Saatgutfirmen Bejo Zaden, Hild, Rijkzwaan und
Syngenta,
der Duengemittel-Firma Planta, den Substrat-Herstellern im
Einheitserde-Verband
und Floragard sowie der Firma Saelens – TType
grosszügig
unterstützt. Vielen Dank.
Dem Deutschen Botschafter in der Mongolei, Herrn Dr. M. Vorwerk, wird
für die
Untersützung unserer Arbeiten in Ulaanbaatar gedankt; die
Unterstützung
durch die Deutsche Botschaft insgesamt ist besonders hervorzuheben.
Fuer die Förderung unserer Arbeiten durch den Praesidenten der
Mongolian State
University of Agriculture, Prof. Dr. Dr. h.c. Altansukh und den
Direktor ihrer School of
Agrobiology, Prof. Dr. Amar, bedanken wir uns besonders für die der
Tropfbewaesserungsgruppe zur Verfügung gestellten Flächen im
AgroPark
in UB
und auf dem Forschungsgelände in Bornuur. Mit MSc B. Odgerel hat
die
Tropfbewässeungsgruppe (DRIP IRRIGATION GROUP) einen Leiter, bei
dem
wir
uns besonders bedanken. Wir sind Freunde geworden. Ein enger
Emailkontakt verbindet
uns laufend. Wir konnten Hilfe geben zu Fragen, die jetzt erst relevant
wurden und zum
Tragen kamen. Insgesamt waren unsere Aufenthalte 2003 und 2004 in
Ulaanbaatar für
die Nachhaltigkeit des Projekts wichtig. In vielerlei Hinsicht
auch für die Fort- und
Weiterentwicklung der begonnenen Aktivitaeten war dies sehr
wertvoll. MSc B.
Odgerel machte von den Arbeiten in Ulaanbaatar und Bornuur zahlreiche
Aufnahmen
und stellte uns diese zur Verfügung. Diese Auswahl
ermöglichte es die
Tätigkeiten
und
Hinweise in der vorliegenden Homepage entsprechend zu dokumentieren.
Besonders bedanke ich mich bei meiner Frau. Ohne ihre Hilfe waere das
Projekt in
Ulaanbaatar für mich nicht durchführbar gewesen. Sie half bei
allen
Arbeiten
in Freising - die
Sendungen in Mongolei zu packen war ihre grosse Spezialität - in
Ulaanbaatar half sie bei
allem und erledigte Vieles, zu dem ich oftmals nicht gekommen
wäre. In dem von ihr
geleiteten Deutschkurs legte sie fuer die Praktikanten
die Grundlage für die Kommunikation.
Frau Elisabeth war bei den Praktikanten immer gefragt
und wusste immer Rat.
Bei der Erstellung der Website haben mich die
Kollegen Pieterse Bart,
Franz Seidl,
Dr. Michael Beck, Katjan Hundhammer, Christian Sieweke, Rudolf
Wachinger und
Frau Viola Soutschek mit Anregungen und tatkraeftiger Programmierhilfe
unterstützt.
Herzlichen Dank.
Mit der Website www.dripirrigation.de
wird versucht eine
zeitgemäße Weiterentwicklung
der begonnen Arbeiten sicherzustellen. Es wird versucht diese
mehrsprachig zu gestalten. Sie
wird auch in der Lehre vor Ort benutzt. Sie stellt nicht nur eine
Dokumentation des Projekts
OBST UND GEMÜSE dar, sondern will Hilfestellung fuer die
Weiterentwicklung und
Nachhaltigkeit der Arbeiten in UB udn auch inöanderen Ländern
sein
Vielleicht hilft sie bei der Entwicklung einer eigenständigen
Versorgung des
mongolischen,
aber auch der Märkte in anderen Ländern, mit heimischem,
frischen, hochwertigem Gemüse.
Die Aktualität der Website zeigt der
laufend steigende Auf- und Abruf durch viele Interessenen
über die Mongolei hinaus.
Elisabeth und Friedrich-W. Frenz
Feichtmayrstr. 8, 85356 Freising, Germany,
Tel 0049 8161 62644
Fax 0049 8161 62603 (PCFax)
Mobil 0049 178 1976096
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